Gipfelstürmer:

ESP und ABB binden Wasserkraftwerke in den Alpen an

Das Walliser Stromunternehmen FMV nutzt zum ersten Mal eine Satellitenverbindung, um Daten von den verschiedenen Unterwerken in die Leitstelle in Chalais zu übertragen. Mit vollem Erfolg: Einmal All und zurück überwindet höchst wirtschaftlich jeden Gipfel.

Hoch sind die Schweizer Alpen und kräftig rauschen dort Flüsse und Bäche zu Tal. Kein Wunder also, dass die Schweiz das Eldorado der Wasserkraft ist. Mit einem Anteil von immerhin 60 Prozent bildet Strom aus Wasserkraft das Rückgrat der Schweizer Energieerzeugung. Dazu trägt auch der Walliser Stromproduzent FMV (Forces Motrices Valaisannes) mit vielen kleinen und größeren Kraftwerken bei. Die FMV ist in der Stromproduktion tätig und beliefert Gemeinden, Großkunden sowie Verteilgesellschaften mit elektrischer Energie. Die Gesellschaft besitzt Wasserkraftanlagen, ist aber auch im Stromtransport und in der Stromvermarktung tätig. FMV ist an verschiedenen Gesellschaften beteiligt, die in diesen Bereichen aktiv sind. Um die Daten von den verschiedenen Unterwerken an die Leitstelle in Chalais zu übertragen, hat der Energieerzeuger jetzt zum ersten Mal eine Satellitenverbindung in Betrieb genommen. Der internationale Anlagenbauer ABB lieferte die dafür notwendige Hardware und unterstützte FMV bei der Planung und Umsetzung des Projektes. ABB holte dazu EuroSkyPark (ESP) als Partner ins Boot: Das Unternehmen aus dem Saarland hat sich auf innovative Satellitenkommunikationslösungen für die Energiewirtschaft und die Securitybranche spezialisiert. Es stellt die Satellitenverbindung und die Übertragungstechnik zur Verfügung und sorgt für die Systemintegration.

Weitaus wirtschaftlicher als Kupfer oder gar Glasfaser und auch technisch überlegen – das ist das Fazit aus dem Projekt in der Alpenregion. „Unsere Satellitenkommunikation ist eine wirtschaftliche Alternative zum Kabel“, betont Joel Hunziker, Projektleiter bei ESP. „Das gilt gerade in den Bergen. Kupferkabel zu mieten ist teuer und Glasfaser zu verlegen ist ein Riesenprojekt.“ Darüber hinaus kann die Verbindung dauernd von der Bodenstation aus überwacht und neue Standorte können schnell erschlossen werden. Die Luftschnittstelle ist verschlüsselt und abhörsicher und der Multiprotokollrouter bietet durch einfaches Umstecken die Möglichkeit, auf ein anderes Protokoll zu wechseln und ein System zu migrieren. Diese Vorzüge haben den Energieversorger im Wallis überzeugt. Zwei Wochen lang lief der Link im erfolgreichen Testbetrieb – dann wurde ein langjähriger Streckenvertrag daraus. Weitere Stationen sollen jetzt angebunden werden.

„Wir bekommen hier keine komplizierte Technik, sondern eine pragmatische, arbeitsfähige Lösung: Datensicherheit, garantierte Verfügbarkeit und garantierte Laufzeiten.“

Norbert Amacker, technischer Mitarbeiter der FMV

Für die Partner ABB und ESP ist das ein Erfolg, denn das Projekt ist beispielgebend für die ganze Alpenregion und die Kundenzufriedenheit ist hoch. „Wir schätzen die professionelle Arbeit unserer Partner“, beurteilt Norbert Amacker, technischer Mitarbeiter der FMV, die Zusammenarbeit. „Wir bekommen hier keine komplizierte Technik, sondern eine pragmatische, arbeitsfähige Lösung: Datensicherheit, garantierte Verfügbarkeit und garantierte Laufzeiten.“ Diese Lösung schließt auch die regionalen Besonderheiten ein. „In den Alpen“, weiß Joel Hunziker, „muss man immer mit dem Wetter rechnen. Die Antenne ist Sturm, Regen, Schnee und Eis ausgesetzt. Deshalb nutzen wir besonders hochwertige Materialien, die lange haltbar sind, und passen unsere Lösungen an die Anforderungen vor Ort an: Hier in Saas haben wir beispielsweise eine Spiegelheizung in die Antenne eingebaut, damit die Eisschicht die Übertragung nicht stört. Das ist ideenreiche, robuste Technik, die in rauer Umgebung verlässlich ihren Dienst tut. Und damit können wir am Markt punkten.“
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